Franz Sales Haus · Jahresbericht 2022

Vorwort

Foto: Andreas Buck

Ziele im Blick

Liebe Leserinnen und Leser,

im Laufe unseres Lebens spielen Ziele auf verschiedenen Ebenen immer wieder eine Rolle. Manche Pläne können wir frei entwickeln, andere hängen von bestimmten Rahmenbedingungen oder auch Einschränkungen ab. Für Menschen mit Behinderung sind solche Einschränkungen oft besonders deutlich zu spüren.

Dabei sind Ziele wertvolle Bestandteile im Leben aller Menschen: Wer ein Ziel hat, weiß, wo es hingehen soll. Jede und jeder von uns hat Wünsche und Pläne. Manche sind schnell zu erreichen, andere erst nach Jahren zu verwirklichen. Ziele spornen uns an, motivieren uns und geben die Richtung vor. Und ob sie groß oder klein sind – hat man es schließlich geschafft, ist man stolz und nimmt Energie und Selbstbewusstsein für die Zukunft mit.

Vor diesem Hintergrund schauen wir in diesem Jahresbericht auf das Thema Ziele, das einen zentralen Aspekt unserer Arbeit in den Blick nimmt. Im Franz Sales Haus wollen wir Menschen mit Behinderung dabei unterstützen, ihre Ziele im Leben zu finden und zu verfolgen. Wir begleiten sie auf ihrem Weg und bestärken sie darin, ihre Wünsche zu formulieren und ihr Leben nach ihren Möglichkeiten aktiv zu gestalten. Ein neuer Baustein dafür ist beispielsweise unsere Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation, die Klientinnen und Klienten mit verschiedenen Angeboten dabei hilft, sich auszudrücken. 

Die Ambitionen unserer Klientinnen und Klienten sind so vielfältig wie das Leben – und unsere Aufgabe ist es, ihnen etwas zuzutrauen, damit sie zeigen können, was möglich ist. Und wenn etwas schiefgeht? Dann heißt es, aus Misserfolgen zu lernen und sich weiterzuentwickeln, wieder neue Wege zu finden. Was so plausibel klingt, fordert unsere Mitarbeitenden heraus, ihre eigene Rolle immer wieder zu reflektieren, sich auf Neues einzulassen, Handlungsspielräume für Menschen mit Behinderung neu zu schaffen oder zu erweitern. Angesichts des enormen Fachkräftemangels erfordert das jeden Tag großen Einsatz und ich bin dankbar für alle, die sich in der Gemeinschaft des Franz Sales Hauses engagieren. Auch überraschende Herausforderungen haben sich so meistern lassen, etwa die Aufnahme von Geflüchteten mit Behinderung aus der Ukraine, die bei uns ein neues Zuhause gefunden haben und auch unsere Förderschule besuchen.

Für viele Bereiche markiert 2022 den Weg zurück ins „normale“ Leben. Nach und nach fielen pandemiebedingte Beschränkungen und wir konnten den Blick wieder nach vorn richten. Viele Geschichten aus diesem Jahr erzählen vom Auf- und Nachholen, vom Entdecken und Versuchen, von Erfolgen und neuen Wegen. Dabei haben uns Freunde, Partner und Förderer aktiv begleitet. Sie an unserer Seite zu wissen tut gut und motiviert uns für künftige Aufgaben.

Diesen Schwung können wir für die anstehenden Herausforderungen in dieser Zeit globaler Krisen gut gebrauchen. In vielen Projekten und unserer täglichen Arbeit erleben wir, dass sich der Mut zu Innovationen und Veränderung lohnt. Behalten wir unsere Ziele konsequent im Blick, um Menschen mit Behinderung zu unterstützen. Trauen wir uns etwas zu und bleiben wir zuversichtlich, es gibt viel zu gewinnen!

Hubert Vornholt
Direktor des Franz Sales Hauses

Hubert Vornholt

Foto: Andreas Buck

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